Sonntag, 14. Dezember 2014

Ergebnisse der Solarfärbung vom 6.9.2014

So, jetzt wars hier ja wirklich lange ruhig, ich bin nämlich umgezogen und hatte kein Netz. Aber ich gelobe Besserung. Und hab deshalb gleich mal meine Ergebnisse von der Solarfärbung im September mitgebracht. Die habe ich nämlich am 2.12.2014 mal ausgepackt.
Bevor es aber Bilder gibt kommt noch ein bissel Text, ich hab nämlich bei meiner ersten Färbung schon so einiges gelernt, und da will ich euch natürlich dran teil haben lassen.

1. Das Puschelmoos sieht zwar toll aus und ist schön weich, aber es färbt kein bisschen
2. Brennnesseln in Verbindung mit heißem Wasser stinken ziemlich.
3. Wenn man mit Pilzen färben möchte, ist es vielleicht besser, wenn man sich zumindest etwas mit Pilzen auskennt
4. Rainfarn färbt auch das Gummi von den Weckgläsern ziemlich nachhaltig
5. Manche Pilze werden ziemlich eklig, wenn sie lange im Wasser liegen

Und noch ein paar Fakten, die ich bei der nächsten Färbung besser machen könnte  werde:
1. richtig vorgebeizte Wolle nehmen, statt das Alaun einfach mit in die Gläser zu tun, damit sich das Alaun nur mit der Wolle und nicht mit den Pflanzen verbindet
2. Pflanzen kurz vor der Blüte sammeln, dann ist am meisten Farbstoff vorhanden (und zumindest bei den Brennnesseln ist das Auswaschen viel einfacher), und nicht erst im Fast-Herbst.

So, nur aber mal zu den Bildern. Die sind alle nach dem Entglasen und trocknen entstanden, das endgültige Auswaschen steht mir nämlich noch bevor. Ich habe irgendwo gelesen, dass man die Wolle vor dem endgültigen waschen und fixieren erstmal trocknen lassen soll, weil es sein kann das die Farbe noch nachoxidiert, und zumindest bei der Brennnesselfärbung hatte ich den Eindruck, dass die noch etwas gelber geworden ist. Erstmal ein Gruppenfoto:
v.l.n.r: Rainfarn, gemischte Pilzpfanne, Puschelmoos (der kleine Strang), Brennnessel

Rainfarn 
 Von der Farbe bin ich wirklich begeistert, das ist ein schönes strahlendes Gelb geworden, ohne Grün- oder Braunstich. Mit Rainfarn als Färbpflanze werde ich auf jeden Fall  weiter experimentieren, ich hoffe ja, dass die Farbe noch intensiver wird, wenn man vor der Blüte sammelt.

Gemischte Pilzpfanne
 Die Pilze haben ein schönes warmes Beige ergeben, mit einigen dunkleren Flecken. Damit bin ich auch ganz zufrieden, weil ich ja keine Ahnung hatte, was mich erwartet. Aber bevor ich mit Pilzen weitere Experimente mache, muss ich da noch ein bissel was drüber in Erfahrung bringen glaub ich. Die Färbung hat übrigens beim Öffnen nicht so arg gestunken, wie ich vermutet hätte ;).

Brennnessel
Da war ich ein bissel enttäuscht, von den Brennnesseln hatte ich mir ein etwas intensiveres Ergebnis erhofft. Die Farbe wirkt ein bisschen, als könne sie sich nicht zwischen gelb und beige entscheiden. Ich werde da auch auf jeden Fall nochmal einen Versuch mit vor der Blüte gesammelten Pflanzen starten, weil eigentlich finde ich die Brennnessel als Färbepflanze super. Die ist auf jeden Fall überall günstig zu bekommen. Quasi Unkrautverwertung :D.

Alles in allem, wird das auf keinen Fall meine letzte Solarfärbung gewesen sein, im Frühling gibts mehr zu dem Thema.

Montag, 29. September 2014

York: Der erste Versuch

Ich hab schon wieder eine Mütze genadelt. Diesmal im York-Stich F2, weil ich den mal üben wollte, bevor ich mit meiner Kreisweste anfange. Und ich muss sagen, der gefällt mir gut. Er ist etwas dehnbarer und lockerer als der Oslo-Stich und die Farbübergänge werden schöner (finde ich).


 Die Wolle ist die, die ich in Haithabu gekauft habe, bzw der Rest von meiner letzten Mütze (das helle Grün), also alles pflanzengefärbt.

Hier nochmal eine Nahaufnahme vom Maschenbild, noch nicht 100%ig gleichmäßig, aber durchaus tragbar, wie ich finde. Dadurch, dass sie etwas dehnbarer ist trägt die Mütze sich angenehmer als die beiden im Oslo-Stich. Ich glaube fast, das wird Frenjas Mütze und die andere verkaufe ich, oder behalte sie für nen eventuellen Zweitcharakter ;).

Und als Beweis, dass sie auch passt hier noch ein leicht verblitztes Tragefoto. Leider war das Licht schon ein wenig weg, als ich zum Fotografieren gekommen bin...
Fazit: Ich mag den York-Stich :D

Dienstag, 16. September 2014

Schulmädchen-Style á la Wikinger?

Ne, nicht was ihr schon weder denkt ;). Ich hab mir Kniestrümpfe aus der Wolle genadelt, die ich auf dem Sommermarkt in Haithabu gekauft habe. Die sind total schön warm und wesentlich schneller und einfacher anzuziehen als Beinwickel. Ich finde ja genadelte Socken spätestens seit dem EE total großartig, das war so schön, keine nassen Füße zu haben :D.

Diese sind jetzt etwas höher als die normalen Socken, damit ich an den Waden nicht friere, wenn es kalt ist. Das Winterthing kann kommen :D. Falls ich mir nochmal Kniestrümfe mache, werde ich sie etwas weíter machen, diese hier sind doch recht schwer anzuziehen...

Ich poste euch aber trotzdem mal mein "Sockenrezept", vielleicht hilft es ja jemandem, und ich kann nachschlagen, was ich gemacht habe^^. Weil ich aus der Strickwelt komme, bezeichne ich die Schlaufen immer als Maschen, aber ich denke, es ist allen klar, was gemeint ist ;)

Mein Socken-Grundrezept (Oslo F2)

10 Maschen anschlagen und zur Rosette verbinden
jede Masche verdoppeln bis 34 Maschen vorhanden sind
Kurz bevor ich die Lücke für die Ferse lasse (2-3 Runden vorher) erhöhe ich auf 38 Maschen
Die Lücke nadele ich über 19 Maschen (ich mache also an der Stelle, wo die Ferse hin soll 19 "Luftmaschen" und lasse die passenden 19 Maschen von der Vorrunde auch frei)
Dann geht es ganz normal in der Runde weiter. Wenn man sehr kräftige Knöchel hat, kann man noch ein paar Maschen zunehmen.

Wenn ich dann noch so 2-3 Runden genadelt habe, baue ich meistens schon mal die Ferse ein (dann sieht das ganze auch schon mehr nach Socken aus^^). Dazu nehme ich aus jeder Masche der Lücke eine Masche auf. Die kann man da einfach annadeln. an einer Seite der Ferse entsteht da bei mir immer ein kleines Loch, das tut dem Tragekomfort aber keinen Abbruch.
Jetzt müssen bei jeder Runde vor und nach den Scheitelpunkten Maschen abgenommen werden. Für die Form ist es wichtig, dass man immer ungefähr an der selben Stelle abnimmt, und nicht gleichmäßig.

Ich mache die Abnahmen wie folgt:

1. Runde: 1 Abnahme vor und nach der Ecke (4 Maschen)
ab der 2. Runde 2 Abnahmen vor und nach der Ecke (8 Maschen)
Das wird irgendwann etwas friemelig, weil das Loch ja kleiner wird, aber mit etwas Übung geht das schon.
Wenn ich nur noch etwa 6 Maschen habe, ziehe ich den Faden einmal durch alle Maschen und vernähe ihn innen.

Bei Kniestrümpfen muss man ja an den Waden zunehmen, da habe ich einfach immer wieder anprobiert, und geschaut wann ich wieder zunehmen muss. Wenns langsam eng wurde hab ich in der nächsten Runde gleichmäßig 4 Maschen zugenommen.

Mittwoch, 10. September 2014

Wundattrappe

Ich bin vorm Epic Empires gar nicht dazu gekommen, euch meine Wundattrappe zu zeigen (die ist erst ganz kurz davor fertig geworden^^), aber das ist gar nicht schlimm, weil jetzt ist die schon ein bisschen eingesaut, das ist eh schöner :D.
 Hier mal eine Gesamtansicht. Gebaut ist sie nach der Anleitung aus dem Ring-der-Heiler-Forum, allerdings habe ich auch die Außenseite gelatext, damit sich der Stoff nicht ganz so arg voll Kunstblut saugt. Die vorgestochenen Löcher muss ich noch ein bissel vergrößern, wenn ich die Hände voller Blut (Kunstblut!!!) habe, dann bekomme ich meine Nadel da nu sehr schwer durch.
Für die Innenseite habe ich einen Rest roten Jeansstoff genommen und die Latexmilch mit roter Acrylfarbe eingefärbt. Da ich nirgendwo auf die schnelle Isoflex Primer als Topcoat auftreiben konnte habe ich (abgelaufenes) Pflasterspray benutzt, das hat ganz gut funktioniert. Ob das auf Waffen auch halten würde weiß ich nicht, und der Langzeittest steht auch noch aus, aber bisher sieht es gut aus.
Es macht auf jeden Fall viel Spaß, mit solchen Wundatrappen zu spielen, ich werde mir noch eine etwas kleinere Schnittwunde machen und außerdem tüftele ich noch an einer Konstruktion für Pfeilwunden, davon hab ich ganz schön viele behandelt, und dafür ist die bisherige Version nicht so geeignet...

Sonntag, 7. September 2014

Die Sonne machts bunt

Jetzt hab ich aber lang nix geschrieben, irgendwie hat das Epic Empires mein Leben ein bisschen durcheinander gebracht. Das möchte ich hier jetzt aber nicht ausbreiten, daher nur ein kurzer Review: Ich hatte trotz des Wetters irre viel Spaß, und nadelgebundene Socken sind neben einem Wollumhang das beste was einem bei Regen passieren kann...

Nun aber weiter im Text. Nachdem am Freitag meine Wolle vom Wollschaf angekommen ist, habe ich gestern das erste mal Solarfärbungen angesetzt. Völlig ohne Rezept und ohne irgendwas abzuwiegen, völlig chaotisch also. Ich bin beim Färben ja noch in der Probierphase.
Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass es besser ist,  die Wolle auch vorzubeizen, anstatt das Alaun ins Wasser zu geben, aus Faulheit hab ich aber trotzdem die zweite Methode genommen.
Ich habe pro 100g Wolle 4 Teelöffel Alaun benutzt, da ich keine Küchenwaage habe, die 10-15g genau wiegen kann. Wenn mir das Färben weiterhin Spaß macht, werd ich wohl mal in eine Digitalwaage investieren.
So, hier haben wir die ersten dreieinhalb Gläser. In dem ganz rechten ist Rainfarn, davon erhoffe ich mir einen schönen Gelbton. In der Mitte sind Brennnesseln, davon erhoffe ich ich mir ein schönes Grün-Gelb, vielleicht sogar in Richtung oliv. Und ganz links ist die gemischte Pilzpfanne :D. Was ich mir davon erhoffe weiß ich nicht, ich lass mich einfach überraschen.
Ich habe von Pilzen nämlich keine Ahnung, ich kann grad mal erkennen, ob etwas ein Pilz ist oder nicht (Okay, Fliegenpilze erkenne ich schon^^). Ich hab auch keine Ahnung, ob alle Pilze, die ich da drin hab färben, ich warte einfach mal ab, was dabei rauskommt. Das Wasser hat bisher einen warmen Braunton, der mir ganz gut gefällt, das könnte allerdings auch Dreck sein, ich hab die Pilze nämlich nicht gewaschen :D
In dem kleinen Glas ist mein erstes selbstgesponnenen Garn (also das, was davon zu gebrauchen ist^^) mit einem Moos. Ich weiß, dass man mit einigen Moosen und Flechten färben kann, ob mit diesem hier, keine Ahnung, aber im Wald gibt es so viel davon, und ich finde es toll, also wird das getestet. Das schlimmste, was passieren kann, ist das nichts passiert ;).

Montag, 11. August 2014

Noch schnell ein Kleid...

Eigentlich wollte ich ja vor dem Epic Empires nichts mehr nähen. Andererseits ist natürlich ein Ersatzkleid schon praktisch, falls eins nass wird oder durchgeschwitzt ist. Immerhin geht das EE von Mittwoch Nachmittag bis Samstag Nacht. Also hab ich schnell noch ungefärbtes Leinen bei Buttinette bestellt, das ist etwas feiner und dünner als das von Ikea, aber trotzdem noch recht günstig, und losgelegt. 
 Der Schnitt ist der selbe wie der von meinem braunen Kleid, nur die Ärmel habe ich auf 3/4 verkürzt. Auf dem Foto fehlt natürlich der restliche Wikinger-Style, der ist schon eingepackt^^.
 Aber so kann man wenigstens mal die Abnäher sehen, da ist ja sonst immer der Hängerock drüber. Ohne die würde das Kleid vermutlich so vorteilhaft wie ein Kartoffelsack sitzen^^. Da ich ein ziemliches Bleichgesicht bin und in so hellen Farben schnell mal krank aussehe, habe ich die Säume und den Ausschnitt mit außen liegendem Hexenstich aus dunkelgrünem Leinengarn von der Spindel verziert.
Hier ist noch der Beweis, dass auch hinten Abnäher sind, die sind allerdings nicht so einfach allein zu fotografieren *kicher*.

Freitag, 1. August 2014

Frenjas neue Mütze

Im Sommer trage ich ja ein Kopftuch, da sind mit Mützen zu warm, aber auf dem Winterthing ist eine wärmere Kopfbedeckung schon von Vorteil. Also habe ich beschlossen, dass Frenja eine Wikingermütze braucht, und losgenadelt.
Und hier ist das Ergebnis aus Dochtwolle (1/1). Die grüne ist mit Reseda gefärbt und stammt von der Spindel, die braune ist mit Wallnussschalen gefärbt und stammt von meinem Sommermarkt-Einkauf beim Faserhaus.
 Hier noch ein Tragefoto als Beweis, dass die Mütze auch passt. Sie ist ein wenig länger als die gängigen Wikingermützen, damit sie meine Ohren auch schön warm hält :). Das nächste Winterthing kann kommen, ich werde nicht frieren...

Ich melde mich dann auch schon wieder für ein paar Tage ab, ich ziehe nämlich morgen um, und am 12. fahre ich ja schon aufs Epic Empires *freu*. Ob ich zwischendrin noch einen Eintrag schaffe, weiß ich nicht...

Dienstag, 29. Juli 2014

Mütze und Pulswämer

Ich hab mal wieder was nadelgebundenes fertig: Ein Set aus Mütze und Pulswärmern. Die Wolle ist die Medio von Lana Grossa. Die Sachen passen mir gut und sind flauschig weich. Eigentlich wollte ich sie ins Larp-Wanderpaket tun, aber im Moment bin ich noch am überlegen, ob ich sie nicht behalte.
 Sie passen zwar weder farblich noch material-technisch zu Frenja, aber schließlich kann ich ja auch mal was für mich nadeln, und ich finde, sowas kann man auch OT tragen...
Die Mütze ist in meinem geliebten Oslo-Stich (F2) gearbeitet, der ist bei der dünnen Wolle relativ elastisch, aber auch nicht so dicht.
 Die Pulswärmer sind mein erster Versuch im Mammenstich, der ist etwas dichter als der Oslo, dadurch dass über 3 Schlaufen gearbeitet wird, das gefällt mir in der dünnen Wolle gut (mit der üblichen 1/1-Dochtwolle wäre er mir vermutlich zu fest).

Samstag, 26. Juli 2014

Sommermarkt: Meine Ausbeute

Natürlich habe ich auf dem Markt auch shopping-mäßig ordentlich zugeschlagen :). Hier ist meine Ausbeute:
- 400g pflanzengefärbte Dochtwolle (1/1) (Doppelfärbung Reseda/Indigo, Wallnuss, Reseda, Krapp) vom Faserhaus (ab Herbst kann man da auch wieder online einkaufen). Aus der roten und der gelben Wolle habe ich schon Kniestrümpfe angenadelt...
- ein Messer mit Knochengriff + Scheide. Eigentlich wollte ich ein kleineres, einfacheres mit Holzgriff, aber das hier lag bei mir so perfekt in der Hand, dass ich es einfach haben musste :D
- kleine Taschenbügel
- eine neue Holzschale (meine alte ist vor kurzem kaputt gegangen)
- einen Tonbecher 0,4l. ICh hatte bisher einen mit 0,2l, das ist schon irgendwie wenig^^. Den habe ich allerdings bei Thors Schmiede gekauft (die haben ein Geschäft in Schleswig), nicht auf dem Markt.
- nicht auf dem Foto: ein einfaches Web-Schiffchen. Jetzt habe ich zwei, kann mich also vielleicht mal ans Broschieren heranwagen (wenn das einfache weben besser klappt...).

Donnerstag, 24. Juli 2014

Sommermarkt in Haithabu

Ich muss ja gestehen, so viele Bilder habe ich gemacht, ich war einfach so abgelenkt, von den vielen tollen Dingen^^. Außerdem war es gar nicht so leicht, Bilder zu machen, wo keine Ungewandeten drauf sind. Aber es war ein toller Markt, und ich freue mich, dass ich Aci und Frl. Nordlicht aus dem grünen Forum mal persönlich kennen lernen durfte. Jetzt aber zu den Bildern:
Hier wird der Bau eines Langbootes wie in der Wikingerzeit nachgestellt. Da hätte ich am liebsten sofort mitgemacht :).

Fertige Boot zum Anschauen gab es natürlich auch.

Und eingerichtete Langhäuser (wo ich auch sofort einziehen würde^^).

Pflanzengefärbte Wolle

Und natürlich jede Menge Handwerker, wo man sich jede Menge abgucken konnte. Ich finde z.B. die Idee, eine entstehende Brettchenborte mit einer Haarspange zu sichern sowas von genial, dass ich mich frage, wie es sein kann, dass ich da nicht von allein drauf gekommen bin. Offensichtlich sind die Wikinger viel cleverer als ich ;).

Die Farbenvielfalt von pflanzengefärbten Stoffen musste ich natürlich auch festhalten.

Dienstag, 22. Juli 2014

Was trägt ein Wikinger eigentlich drunter?

Diese Frage stellte sich mir irgendwann. Eine (kurze) Recherche via Google ergab, die authentische Antwort lautet: Nichts!
Das kommt für mich aber schon aus hygienischen Gründen nicht in Frage, ich trage auf Con immer ganz zu unterst meine normale Unterwäsche (rennen ohne BH ist auf Dauer blöd und ich möchte auch gern täglich das Höschen wechseln^^). Trotzdem wollte ich gern irgendwas für drunter haben, was zumindest eine authentische Optik hat, falls mich z.B. mal ein Heiler auszieht. Außerdem sollte es auch zum Schlafen taugen, damit ich falls wir mal nachts überfallen werden nicht im pinken Hello Kitty-Schlafanzug das Bild störe, oder mir erst was überziehen muss zum Wegrennen.
Ein schlichtes, etwas kürzeres Unterkleid wäre vermutlich authentisch am Naheliegensden, aber ich finde Nachthemden blöd, und hätte außerdem gern was mit Hose, weil ich auch im Kleid oft so gar nicht ladylike im Schneidersitz sitze, und auch gern mal auf dem Boden rumrobbe :D.
So viel meine Wahl auf ein ärmelloses Leibhemd und eine passende (kurze) Bloomers aus Leinen. Der Schnitt für das Leibhemd ist aus einer einfachen A-Form erstellt, den für die Bloomers habe ich in einem Bastelblog im Ning gefunden (kann man leider nur mit Account sehen).

So, und jetzt können schon mal alle Datenschützer die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, hier kommen Unterwäsche-Fotos von mir:
 Zugegeben, ich bin darauf angezogener, als manche Fashion-Blogger auf ihren Outfit-Fotos :D. Ich bin jetzt aber mal gespannt, wie viele Leute mit dem Suchbegriff "Unterwäsche-Fotos" hier auf dem Blog landen (und furchtbar enttäuscht werden *kicher*). Hier kommt noch eins mit etwas mehr Haut, damit man mehr von der Hose sieht.
 Die Zuzieh-Bänder sind aus dem selben Stoff wie die Hose, und die meisten sichtbaren Nähte sind mit doppelt genommenen Leinengarn von Hand im Heftstich (oder auch Vorstich) genäht. Am Beinabschluss habe ich eine graue Häkelborte angenäht (das hab ich mit der Maschine gemacht, da war ich faul^^).
Das Band am Bund habe ich noch mit einigen Stichen im Kreuzstich verziert, damit es nicht so leer aussieht. Wenn ich als Magd schon mit einer relativ schlichten Gewandung Vorlieb nehmen muss, tobe ich mich halt bei der Unterwäsche aus, hehe. 
Beim Hemd habe ich den unteren Saum auch im Heftstich genäht, die Ausschnitte an Ärmeln und Hals habe ich ganz authentisch mit einem innenliegenden Hexenstich versäubert. Das finde ich eigentlich immer etwas schade, weil man die schöne Seite von dem Stich dann gar nicht sieht, aber es ist praktisch. Hier wird sicherlich auch noch die ein oder andere Verzierung dazu kommen :).

Fazit: Existenz der Teile total un-A, Verarbeitung relativ authentisch (bis auf die unsichtbaren Maschinen-Nähte). Das Tragegefühl der Teile ist top, ich fühle mich wohl darin und kann zur Not auch mal in Unterwäsche zur Dusche rennen :D.



Samstag, 12. Juli 2014

Gegen kalte Finger

Ich hatte einen Rest von der industriegefärbten Filzwolle in braun und in curry übrig, und war am überlegen, was ich daraus machen soll. Für Socken reicht das nicht, Stulpen hab ich schon, also was machen? Auf Flinkhand hab ich dann eine Anleitung für Fausthandschuhe gefunden. Die Idee fand ich gut, weil beim letzten Winterthing hatte ich auf den Thingsitzungen gegen Ende ganz schön kalte Hände.
Das passiert mir nächstes Jahr nicht wieder, weil jetzt hab ich schöne, warme, geringelte Fäustlinge, genadelt im Oslostich F2.

Und hier noch der Beweis, dass sie mir auch passen :). Die Konstruktion ist relativ einfach, den Daumen fand ich allerdings recht fummelig...

Jetzt ist hier erstmal ein paar Tage Pause, weil ich im Urlaub bei Mama bin. Diese Wochenende gehe ich auf jeden Fall auf den Sommermarkt in Haithabu, da bringe ich euch bestimmt ganz viele Fotos mit :).

Mittwoch, 9. Juli 2014

Das erste Mal gefärbt

Ich hatte ja glaube ich schon mal irgendwo erwähnt, dass ich das Färben mit Pflanzen ganz interessant finde und mich auch näher damit beschäftigen möchte. Aber wenn man sich da so einliest, dann klingt das alles doch recht kompliziert.
Man braucht komisch klingende Chemikalien zum Beizen und weiterentwickeln der Farbe (Sind die wohl gefährlich?), muss diese grammgenau abwiegen (kann meine Küchenwaage nicht), dann muss man beim Färben die Temperatur konstant auf einer bestimmten Gradzahl halten (ich hab gar kein Thermometer). Außerdem wird wegen der Chemikalien ein eigener Topf nur fürs Fäben empfohlen. 
Ihr seht schon, viele Hindernisse^^. Ich wollte eigentlich auf keinen Fall vor meinem Umzug damit anfangen, weil ich dann ja das ganze Geraffel auch noch schleppen muss. Solche Anschaffungen müssen bis August warten. Punkt!
Dann habe ich aber irgendwo (ich glaube es war bei Flinkhand) gelesen, dass man mit roten Zwiebeln auch ohne Beize färben kann, und zwar auch mit der ganzen Frucht, nicht nur mit den Schalen. Und zufällig hatte ich noch etwas ungefärbte Filzwolle rumfliegen, da kann man dass doch mal testen...
Als habe ich kurzerhand eine "Freestyle-Färbung" gestartet. Ich habe weder die Wolle, noch die Zwiebeln gewogen, sondern einfach 3 rote Zwiebeln etwas zerkleinert, und mit der Wolle (etwas weniger als 50g) zusammen in einen Topf geschmissen und dann einige Zeit auf Stufe 4 (von 6) vor sich hin köcheln lassen. 
Das Ergebnis gefällt mir eigentlich ganz gut, in Wirklichkeit ist die Farbe etwas wärmer, leider mag meine Knipsi ohne Sonne keine farbechten Fotos machen. 
Ich plane ja grad, mir eine Kreisweste aus ganz vielen verschiedenen Farben zu nadeln, da werde ich die Wolle auf jeden Fall mit verwenden :)

Montag, 7. Juli 2014

Sockenparade

Jetzt wo ich Nadelbinden kann, mussten natürlich auch authentische Socken her. Meine gestrickten Socken finde ich zwar nach wie vor toll, aber für die Wikingerzeit ist das Stricken leider nicht belegt. Also werden Socken jetzt nadelgebunden :D.Ich habe hier wieder die chemisch gefärbte Filzwolle benutzt.
Mein erster Socken (auf dem Bild der untere) ist an der Spitze noch ein bisschen weit, weil ich die Anleitung etwas falsch verstanden hatte, aber ich finde sie trotzdem tragbar. Die Konstruktion ist ähnlich, wie bei gestrickten Socken mit nachträglich eingestrickter Ferse, aber mit der dicken Wolle geht das ganze viel schneller^^.
 Und weil immer noch was von der Filzwolle da war, gab es noch ein zweites Paar, das sitzt richtig gut. Die genadelten Socken sind von der Passform her nicht ganz so gut wie die gestrickten, aber dafür filzen die sich beim tragen etwas an die Fußform an und dann sitzen die meiner Meinung nach genau so gut. Allerdings sind sie für normale Schuhe etwas zu dick.

Und noch ein Gruppenfoto. Meine Socken können von alleine stehen (und das nicht vor Dreck *kicher*). Erstaunlicherweise schwitze ich in den genadelten Socken auch bei warmen Temperaturen kaum, jedenfalls weniger als in gestrickten, obwohl die viel dünner sind. Ich schätze, das liegt an dem Poly.Anteil in der Sockenwolle, die genadelten sind ja aus 100% Schurwolle. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit meinen Socken :).

Samstag, 5. Juli 2014

So viele Fäden...

Ich habe mir vor einiger Zeit eine coole Trinkflasche bei ebay ersteigert. Der Trageriemen war allerdings nicht mehr gut in Schuss, das Leder war sehr spröde und hat total gebröselt. Da ich finde, dass es reicht, , wenn die Flasche haart, musste was neues her. Das ist doch die Gelegenheit, Brettchenweben zu lernen :D.
ich hab also ein bissel gegoogelt, mich mit Pappbrettchen, einem Gürtel und Leinengarn bewaffnet und losgelegt. Meine Erkenntnisse dabei:
-es ist gar nicht so einfach, so viele gleich lange Fäden zuzuschneiden
-man muss den Faden nach jedem "Webschritt" gut andrücken, sonst wird das Band zu locker
-am Gürtel weben macht auf Dauer Rückenschmerzen, ich brauche ein Webbrett :D
-Brettchenweben macht total Spaß, und ist gar nicht so schwer, das werd ich öfter machen.
 Ich habe mich für den Anfang für das Einzugmuster "Thorshämmer" von Flinkhand entschieden, manch will es sich am Anfang ja nicht schwerer als nötig machen. Die ersten 10-20cm sahen katastophal aus, die habe ich am Schluss wieder aufgemacht, und jetzt hat meine Trinkflasche einen neuen Trageriemen :).

Leider habe ich mich für zwei Farben mit recht wenig Kontrast entschieden, darum gibt es hier noch eine Nahaufnahme, wo man das Muster etwas besser erkennt. Garn in weiteren Farben ist schon bestellt :D. 

Donnerstag, 3. Juli 2014

Ein Mützli

Und weiter gehts mit dem Nadelbinden. Ich sag euch, das macht echt süchtig :D. Eine Wikingermütze stand auf dem Programm. Leider ist sie mir ein bissel groß geraten, die Konstruktion beim Nadelbinden ist zwar ähnlich wie beim Häkeln, aber doch nicht ganz gleich.
Ist aber nicht schlimm, demnächst macht nämlich das Mittelalter - und LARP-Wanderpaket aus meinem grünen Lieblingsforum bei mir Halt, da wird die Mütze dann wohl mitwandern und hoffentlich einen neuen Besitzer mit einem passenderen Kopf finden :D.

Dienstag, 1. Juli 2014

Meine Leiknir-Tasche

Frenja ist ja nicht nur Magd, sondern auch angehende Leiknir (Heilerin), und als solche schleppt man ja schon ganz schön viel Geraffel mit sich rum (Heilerbesteck, Verbände, interaktive Wunde, Blutegel, ...). Da braucht man natürlich eine Tasche. Ich habe mir eine einfache Umhängetasche aus Ikea-Leinen genäht, und die auch mit dem selben Stoff gefüttert. Das hat gleich 2 Vorteile:
1. die Tasche wird stabiler.
2. Die Innenverarbeitung sieht sauberer aus, und da es quasi keine sichtbaren Nähte gibt, konnte ich alles mit der Maschine nähen (nur die Träger sind von Hand angenäht)
Auf die Klappe auf der Vorderseite habe ich eine Vegvisir-Rune mit Sockenwolle aufgestickt (Vorlage von Urban Threads), diese soll verhindern, dass man sch verläuft bzw. verloren geht ("prevent getting lost"). Da ich im Verlorengehen ganz gut bin (Kennt ihr das auch? Man dreht sich kurz um, und plötzlich sind alle weg...), fand ich das recht passend.
Die Tasche hat mittlerweile ihren ersten Einsatz hinter sich, und hat sich bewährt. Nur den Träger werde ich noch etwas verlängern...

Sonntag, 29. Juni 2014

Erstlingswerk

Auf dem Winterthing des Großen Heeres habe ich endlich das Nadelbinden gelernt. Im Gegensatz zum Stricken und Häkeln ist diese Technik schon fürs Frühmittelalter belegt. Richtig authentisch ist es natürlich nur mit pflanzengefärbter Wolle, aber zum Üben habe ich mir erstmal ganz normale Dochtwolle (Filzwolle eignet sich gut) in unauffälligen Farben gekauft.
Und dann im Oslostich (F1) losgelegt :D. Als erstes habe ich mir ein Paar Armstulpen genadelt, weil ich an den Handgelenken sehr schnell friere. Au wollweißer, bzw ungefärbter Filzwolle. 

Sie sind im Maschenbild (heißt das beim Nadelbinden auch so?) noch etwas ungleichmäßig und auch etwas unterschiedlich lang, aber trotzdem tragbar, wie ich finde. Auf jeden Fall passen sie gut und sind schön warm.
Ich werde sie vermutlich noch einfärben, wenn unser Umzug gelaufen ist habe ich sowieso vor, mich etwas mehr mit der Pflanzenfärberei auseinander zu setzen. Aber ich mag nicht vorher groß einkaufen, das muss ich dann schließlich alles schleppen :D.

Freitag, 27. Juni 2014

Meine Sommergewandung

 So, dann will ich euch mal den derzeitigen Stand meiner Sommergewandung zeigen. Richtig authentisch wäre eigentlich Kleidung aus Wolle, allerdings kann ich die wegen Neurodermitis nicht so gut direkt auf der Haut tragen, also habe ich mich für den Sommer dafür entschieden, die Gewandung komplett aus Leinen zu nähen. Erstmal ein doofes Balkonfoto mit einer Gesamtansicht

:
Die Schnitte sind weitestgehend nach Fund in Haithabu erstellt, allerdings habe ich nicht nur beim Hängerock, sondern auch beim Kleid Abnäher eingearbeitet, das sitzt einfach besser und ist auch nicht so wurschtelig. Den Hängerock habe ich auch relativ frei interpretiert und noch seitliche Keile eingenäht, somit ist er komplett geschlossen. Ich habe für meine Wintergewandung einen seitlich offenen gemacht, und damit bin ich gar nicht zufrieden. 
Bei beiden Teilen habe ich alle sichtbaren Nähte von Hand gemacht, beim Kleid alles im Langettenstich, beim Hängerock unten auch Langettenstich und oben doppelten Hexenstich in zwei Farben. Für die von uns bespielte Zeit gibt es zwar meines Wissens nach keine Belege für den Langettenstich (für den Hexenstich gibt es welche), aber ich finde den so schön :).

Das Kopftuch ist ein einfaches Dreieckstuch aus dem selben Stoff wie der Hängerock, das ich rundherum im Langettenstich von Hand versäubert habe. Und ich habe total unauthentisch auf jeder Seite eine Clip-Haarspange von innen eingenäht, damit das Tuch besser hält. Bei mir rutschen Kopftücher nämlich fast immer, komische Kopfform oder so^^. 

Hier dann noch ein Bild in Action, ich versuche meinen Hetmann davon zu überzeugen, dass wir auch ganz dringend so einen Esel brauchen (der war so lieb <3... Also der Esel^^).

Und weil ich das Bild so schön ambientig finde, gibt es noch ein kleines Gruppenfoto.

Die unteren drei Bilder stammen von Hannah Gritsch vom Ferrum VI (die Orga kann ich allen DKWDDK-Spielern nur uneingeschränkt empfehlen, es war so ein schöner Con).


Mittwoch, 25. Juni 2014

Worum geht es hier eigentlich?

Damit ihr wisst, was auf euch hier zukommt, als erstes einen kleine Erklärung: Ich habe vor einiger Zeit mit einem alten Hobby neu angefangen: LARP. Ich habe einige Jahre Pause gemacht, aber es hat mir gefehlt. Da ich mittlerweile ans andere Ende von Deutschland gezogen bin, und hier niemanden kannte, der dieses Hobby betreibt, habe ich im Internet nach einer Gruppe in meiner Nähe gesucht, und bin auf den Roten Stier gestoßen. Das ist eine Gruppe historisch angelehnter Nordleute, die auch im Großen Heer vertreten ist.
Ich war überglücklich, denn so konnte ich sogar zwei meiner Interessen verbinden: LARP und Wikinger (ich bin in Haithabu aufgewachsen, mehr muss ich nicht erklären, oder?)
Da ich versuche, möglichst viel meiner Ausrüstung selber zu machen (zumindest alles aus Stoff und Wolle^^), und mich sehr für historisch Handarbeiten interessiere, wird es hier wohl vor allem um sowas gehen, sprich nähen, nadelbinden, brettchenweben, sticken, färben...
Natürlich will ich euch auch noch kurz meinen Charakter vorstellen: Frenja Einarsdottir ist die Magd von Hallbjôrn 'Hvitvarg' Beglirson, dem Hetmann des Roten Stiers. Sie dient ihm sehr loyal, und ist immer bemüht, ihr Fähigkeiten als Heilerin zu verbessern. Sie ist arsengläubig und dem Christentum gegenüber aufgrund schlechter Erfahrungen sehr misstrauisch, ebenso gegenüber Magie, Zauberei und ähnlichem, was eindeutig nicht von den Arsen kommt :).
Falls ihr mehr wissen wollt, findet ihr die gesamte Vorgeschichte auf der HP des Roten Stiers.